Kisselyk

ismertető

Şeica Mică (deutsch: Kleinschelken; ungarisch: Kisselyk) ist eine Kleinstadt im rumänischen Siebenbürgen. Es gehört zum Bezirk Sibiu und hat 1867 Einwohner.

thumb|300px|right|Kleinschelken mit Kirche

Lage

Seica Mica liegt 23 km westlich von Mediaş und ist über einen Abzweig von der Straße Mediaş - Blaj zu erreichen. Der nächste Bahnhof liegt im 4 km südöstlich von Seica Mica befindlichen Seica Mare an der Bahnlinie Sibiu-Mediaş

Geschichte

Der Ort wurde als Kleinschelken 1318 erstmals urkundlich erwähnt. Es finden sich allerdings auch zahlreiche Hinterlassenschaften aus der Eisenzeit, der Daker und der Römer. Kleinschelken wurde wie das gesamte Gebiet Siebenbürgens seit der Mitte des 12. Jh. von deutschen Kolonisten besiedelt, die der ungarische König Geza II. auf dem sog. Königsboden ansiedeln ließ. Die Nachfahren dieser Einwanderer behielten ihren dem Moselfränkischen nahestehenden Dialekt bis in die Gegenwart bei. Seit 1414 ist eine Schule dokumentiert. 1494 wird Kleinschelken Marktort. 1530 wird der Ort im Zusammenhang mit den habsburgisch-türkischen Kriegen geplündert. 1553 wird die Reformation eingeführt, 1576 erhält er die Blutgerichtsbarkeit vom Vojvoden Siebenbürgens zugestanden. 1661 ist der Ort Schauplatz eines siebenbürgischen Landtags. 1705 kommt es zu Plünderungen durch kaiserliche Truppen. In den Jahren 1838 und 1865 ereignet sich in der Stadt jeweils ein Großbrand.Als Folge des 2. Weltkrieges verließ ein Großteil dieser deutschstämmigen Bewohner den Ort, um in Deutschland zu leben. Eine letzte große Welle dieser Rückwanderung erfolgte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der politischen Wende in Rumänien.

Şeica Mică heute

Durch die Abwanderung der Siebenbürger Sachsen leben heute überwiegend Rumänen in Seica Mica. Bürgermeister der Stadt ist Emil Marius Urian (PSD - Partidul Social Democrat), Vizebgm. ist Hans-Martin Blesch (DFDR - Demokratisches Forum der Deutschen in Rumänien); der Gemeinderat besteht aus 11 Mitgliedern (PSD 5, DFDR 3, PNL 1, PD 1, PRM 1).Ein Teil der Rückkehrer aus dem Ort ist in Deutschland in einem sog. Heimatortverein (Kleinschelken) organisiert.

Sehenswürdigkeiten

Bedeutendstes Gebäude des Ortes ist die Kirchenburg, eine stark befestigte evangelische Kirche mit dreischiffiger Basilika und massivem Glockenturm (erbaut im 15. Jh.)

Weblink

Seite der deutschen Auswanderer aus Kleinschelken